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Zuchtbericht Groß- und Wassergeflügel 2018 - JHV am 02.04.2019

 

Der Höhepunkt für unsere Züchter war natürlich mit der 100. Nationale und 122 Lipsia Bundesschau im Jahr 2018 gegeben. Als Zuchtwart kann man nur hoffen, dass diese bedeutende Schau weitere Kräfte bei den Züchtern frei setzt um auch in Zukunft so hervorragende Ergebnisse quantitativ und qualitativ zu  erreichen.  Denn die Meldezahl und die Ergebnisse der Züchter des Groß-und Wassergeflügels war hervorragend.  Unsere Züchter hatten 335 Tiere Groß-und Wassergeflügel gemeldet, da es nur 3 leere Käfig gab wurden 332 Tiere ausgestellt. Die Tiere wurden immerhin mit 12x V; 22x hv; 232x Sg (davon 36 mit 95 Punkten, 92 mit 94 und 104 mir 93 Punkten); 39x g 92 Punkte und 16 x g 91 Punkte. Nur 10 Tiere erhielten die Note b , 90 Punkte. Da viele aus einer Zucht sicher auch die Aufgabe des Zuchtwarts zu helfen. Ich habe schon mit einen Spezialisten dieser Entenrasse gesprochen um mit dem Züchter Kontakt aufzunehmen.

Nur 1x konnte keine Bewertungsnote vergeben werden o.B..                                                             

Das waren über 80% der Bewertungen von Sg und besser. Gratulation allen Züchtern für dieses gute Ergebnis.  

11 unserer Züchter des Groß- und Wassergeflügel konnten auf 12 Tiere die Höchstnote "V" erringen.

Sie sollen genannt sein.

Puten         

Wilfried Große                  Deutsche Pute bronze                      0,1 jung         

Matthias Raapk                Deutsche Pute weiß                          1,0 jung                                           

Matthias Raapke              Deutsche Pute schwarzflügel           0,1jung

Gänse        

Klaus Tellbüscher             Pommerngans gescheckt                0,1 jung

Enten         

Wilfried Dörfer                 Amerikanische Pekingente              0,1 jung         

Gerald Griethe                  Deutsche Pekingente                      1,0 jung

Wilfried Werner                Sachsenente                                      0,1 jung

Jens Engelmann                 Orpingtonente                                 0,1 jung

Bernd Schellbach              Laufente wildfatbig                          0,1 jung

Ralf Schneider                   Warzenente blau-wildfarbig           0,1 jung

Andreas Fiedler                 Warzenente scheck.-schwarz         1,0 jung

Jost Nestler                        Zwergente gelb                                 0,1 alt

 

Neben den Ausstellungen auf denen unsere Züchter für ihre Rassen geworben haben, konnten die Züchter durch die Tierbesprechung unterstützt werden. Natürlich wurde ein Fachvortrag in der Monatsversammlung  zur Laufente gehalten.  Damit wurde die Rasse des Jahres 2018 des BDRG besonders beworben.

                                                                                           

Auf der Messe Haus-Garten-Freizeit konnte wieder für die Geflügelzucht und besonders auch für das Groß-und Wassergeflügel geworben werden. Dank an Bernd Dietrich für die Anlage sowie Betreuung der Tiere und Zfd. Dieter Dottermusch, vom Obsthof  Wöllmen, der uns jährlich verschiedene Entenrassen, Gänserassen und auch Puten für diese Veranstaltung aufzieht und dann auch bis zum Februar hält !

 

Auch für den Zuchtwart vergeht ein Zuchtjahr wie im Fluge. Nach mehreren Jahren dieser Tätigkeit und den jährlichen Bericht möchte man immer etwas Neues bringen. Der Sachstand bei den 4 Geflügelarten die zum Gebiert des Zuchtwart von Groß - und Wassergeflügel gehören ist sehr unterschiedlich. Einige Rassen oder Farbenschläge sind gut vertreten, andere stark vom Aussterben bedroht.  Puten: Hier haben wir bei der Deutschen Pute 147 Zuchten Cröllwitzer, ein großer Verdienst unserer Rassegeflügelzüchter. Sie waren vor 20-30 Jahren kaum noch da. Auch noch 74 Zuchten Bronzeputen. Das ist noch nicht gefährlich, aber für Bronzeputen nicht viel. Alle anderen Farbenschläge gelb, kupfer, narragansettfarbig, schwarz unter 16 Zuchten, bourbon, rot, rotflügel, schwarzflügel , weiß unter 10 Zuchten. Dabei hat man im Gespräch mit den Züchtern oft das Gefühl, dass nicht von einer Zucht gesprochen werden kann, sondern es sich um Spaltprodukte anderer Farbenschläge handelt. Dazu kommen die 2 neuen Rassen neben unseren Deutschen Puten.  Sie sind neu und noch in kleiner Zahl. Es ist die schwerste Rasse die Amerikanische Narragansettpute, meine Frau sagt immer bei den Amerikanern ist alles dicker (Sperlinge, Nüsse, Puten usw.) und die leichte Euganeische Pute, ebenfalls bronzefarbig. Das Problem ist, dass es nicht nur wenig Zuchten, sondern bei Betrachtung des Zuchttierbestandes sind es oft nur kleine Bestände. Die Struktur der Züchter hat sich über den Zeitraum eines 3/4 J.H. stark gewandelt. Es fehlen bezüglich Putenzuchten, die Güter, größeren Bauernhöfe, es fehlt heute der Platz. Für 1 Pute sollten wenigstens 200 m² Auslauf zur Verfügung stehen. Da ist meist nur Platz für wenige Tiere. Perlhühner: Von den 197 Perlhuhnzuchten sind mehr als die Hälfte blau mit Perlung. Der Farbenschlag perlgrau mit Perlung ist mit 27 Zuchten und die azurblauen mit reduzierter Perlung mit 24 Zuchten vertreten. Alle anderen nur in geringster Anzahl. Bei den Perlhühnern kommt dazu, dass sie auch etwas Platz brauchen und manchmal als "Zigeunerhühner" bezeichnet weil gern umherstreifen, ihr Lärm oft Anstoß der Nachbarn ist und so die Zucht erschwert wird. Gänse: Von den 1649 Gänsezuchten, die im BDRG gemeldet sind, entfallen 407 auf die Pommerngänse, 270 auf die Fränkischen Landgänse, 196 auf Höckergänse und 153 auf Steinbacher Kampfgänse. Die 4 am meisten gezüchteten Rassen. Obwohl zu bemerken ist, dass die meisten Zuchten der Pommerngänse auf gescheckt 199 und grau 156 entfallen und der bedeutende weiße Farbenschlag auch nur mit 52 Zuchten, 102 Ganter und 166 Gänsen vertreten ist. Alle anderen Rassen weisen weniger Zuchten auf. Gefährdet = unter 50 Zuchten sind immer noch die Deutschen Legegänse mit 36 Zuchten, die Celler Gänse mit 37 Zuchten, die Lippegänse mit 28 Zuchten, die Pilgrimgänse mit 14 Zuchten, die Afrikanischen Hökergänse mit 21 Zuchten und die Empordagänse  mit 5 Zuchten. Bei den letzten 3 Rassen muss man feststellen, dass es sich um sehr neu im BDRG anerkannte Rassen handelt. Dabei nehmen die kennfarbigen Pilgrims eine gute Entwicklung, weniger die in Spanien häufig gezüchteten Empordagänse. Neu ist die Mecklenburger Gans hinzugekommen. Enten: Bei den Enten ist die Streuung sehr groß. Einige Rassen nicht gefährdet, dann aber eine sehr große Anzahl von Farbenschlägen, wo oft nur eine kleinste Anzahl an Zuchten vorhanden. Dies trifft besonders für die Hochbrutflugenten, auch für die beliebten Zwergenten und sogar Warzenenten zu. Viele bedeutende alte Entenrassen sind knapp vertreten. Ich denke in einigen Rassen sollte darüber nachgedacht werden, ob jede Scheckung, jede neue Kombination eines Farbenschlages weiter verfolgt werden sollte. Die Züchterzahl wird weniger. Damit kann die Zahl der Zuchten sich nicht erhöhen. Die Gefahr in  kleinen und kleinsten Zuchten bezüglich Inzucht und was damit zusammenhängt steigt. Dazu an anderer Stelle mal mehr. An sich kann ich besonders in Mitteldeutschland, wo ich verstärkt als Preisrichter tätig bin, geht es mit der Entenzucht aufwärts. Standen auf Ausstellungen bis 1990 oft nur bezüglich Enten ein paar Warzenenten, meistens weiß. So gibt es heute viele ja sogar kleinere und mittlere Schauen auf denen bis zu 2 Preisrichter mit den Enten zu tun haben und 12-14 Entenrassen ausgestellt sind. Vielleicht haben es doch einige Geflügelzüchter umgesetzt und erzeugen jetzt den Entenbraten für die Familie und Nachbarn nichtmehr  oder nichtmehr nur mit Mularden, Peking-und Flugenten vom Händler, sondern mit einer Rasse. Da es diesbezüglich bei unseren Züchtern der großen Hühner nicht so gut aussieht, sollte jeder Geflügelzüchter der ein paar Legehennen hält, ob in der Herde nicht auch ein reinrassiger Hahn mit 3-5 Hennen Platz hat. Mindestens auf der Ortsschau könnte man die Palette der Hühnerrassen erweitern und eventuell auch einen Beitrag halten eine seltene Rasse, Farbenschlag mit helfen zu erhalten.

 


Dr. Manfred Golze

                                                                                                                                       

Bericht hier zum Download

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