Rasse des Jahres 2020 im SRV - Barnevelder und deren Zwerge
Barnevelder & Zwerg-Barnevelder sind sehr beliebt
Mit fließenden Linien, einzigartiger Zeichnung und dem braunen Ei begeistern sie auch viele Frauen
Die beiden Eigenschaften Leistung und Schönheit sind in der Zucht der Barnevelder vereint. Ihren Ursprung haben sie in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in der Gegend um Barneveld, einem kleinen Dörfchen in der Provinz Gelderland in den Niederlanden. Als reine holländische Züchtung entstanden sie aus Landhühnern, speziell mit dunkelbrauen, starkschaligen Eiern und rauhfüßigen Langschan, Rhodeländern, Cochin, Gold-Wyandotten und Indischen Kämpfern. Als klassisches Zwiehuhn asiatischen Typs verkörpern heute die Barnevelder fast hundert Jahre später eine legefreudige und fleischige Hühnerrasse. Das zeigt auch das Gewicht der Tiere. Es liegt beim Hahn zwischen 3,0 und 3,5 kg und bei der Henne von 2,5 bis 2,8 kg. Man muss aber sagen, dass das Aussehen der Tiere in punkto Rumpflänge, Abschlussbreite und der Farbe der Braun-schwarzdoppeltgesäumten über die letzten Jahrzehnte hinweg der reinen deutschen Züchtung zuzuschreiben ist. Der holländische Standard weicht in diesen Punkten doch etwas mehr vom deutschen Standard ab. Auf Grund ihrer Frohwüchsigkeit, der Widerstandsfähigkeit und der außerordentlichen Legeleistung von dunkelbraunen Eiern fand die Hühnerrasse nach ihrer Einführung neben ihren Ursprungsland Holland schnell in England und Deutschland viele Anhänger. Auch mit der Einführung der vielen Wirtschaftsrassen nach dem zweiten Weltkrieg hat diese Rasse ihre Fans nicht verloren, nein statt dessen auch immer wieder neue Liebhaber und ehrgeizige Züchter gefunden, die die Rasse formlich und farblich bis in unserer Zeit verbesserten und dabei den Leistungsgedanken der Rasse nie vernachlässigten. Unsere Zwerg-Barnevelder wurden schon kurz nach der Einführung der Großrasse 1922 in Deutschland erzüchtet, wo sie dann 1927 auf einer Ausstellung zum ersten Mal gezeigt wurden. Keiner hätte am Anfang gedacht, dass diese Zwergrasse einmal eine so große Verbreitung finden würde. So ist es keine Seltenheit, dass zu VZV-Schauen oder Nationalen über 200 Tiere gezeigt werden. Der erste Farbenschlag war der braun-schwarzdoppeltgesäumte, der nicht zuletzt u.a. durch Einkreuzungen von gold-schwarzgesäumten Zwerg-Wyandotten und fasanenbraunen Indischen Zwerg-Kämpfern entstand. Heute werden die Zwerg-Barnevelder auch in braun-blaudoppeltgesäumt, dunkelbraun, schwarz, weiß, kennfarbig und neuerdings auch in silber-doppeltgesäumt gezüchtet. Das Aussehen soll bei der Großrasse wie auch bei den Zwergen identisch sein, eben nur drei Nummern kleiner. Der Hahn bei den Zwergen liegt zwischen 1,2 und 1,4 kg und die Henne bei 1,2 bis 1,1 kg. Die Farbenschläge sind bei beiden fast gleich nur bei den Zwergen, gibt es noch den Kennfarbigen Farbenschlag. Deshalb möchte ich mir bei der Groß- und Zwergrasse zwei gleich Vorstellungen der Farbenschläge sparen und fasse die Anforderungen in einem Bericht zusammen. Lediglich den kennfarbigen Farbenschlag der Zwerge werde ich einzeln vorstellen.
Zuerst kommt die Form, dann erst die Farbe
So gilt bei allen Farbenschlägen dieser Rasse immer der Grundsatz „Form vor Farbe, Zeichnung und Kopfpunkten“. Umso wichtiger ist es, dass Züchter und Preisrichter insbesondere auf die exakte Ausbildung der Oberlinie bei der Zusammenstellung ihrer Zuchttiere bzw. bei der Bewertung achten. So sollte eine rassetypische „Barnevelder-Oberlinie“ immer ihren tiefsten Punkt nach dem Halsbehang und vor den Läufen zeigen. Die Rückenlinie verläuft anfangs nur leicht und im weiteren Verlauf deutlicher hohl ohne Unterbrechung über den mittellangen Rücken und endet dann mit dem Schwanzabschluss, welcher auf Kopfhöhe liegen sollte. Der früher häufig gebräuchliche Ausdruck von der Lyraform gehört längst der Vergangenheit an. Die Barnevelder sind ein recht vollrumpfiges, mittelhoch gestelltes Huhn. Die volle Unterlinie, unterstützt durch Brust und Legebauch, steht mit im Vordergrund. Dazu ist auch auf eine waagerechte Körperhaltung mit straffer Flügellage zu achten. Dies gilt besonders bei den 1,0. Die stolze Legeleistung von ca. 180 Stück pro Jahr und einem Bruteigewicht von mindestens 60g ist beachtlich. Die Läufe werden rein gelb bei allen Farbenschlägen gefordert. Lediglich bei den doppeltgesäumten und schwarzen Hennen wird ein leichter dunkler Anflug im Fußwurzelbereich toleriert. Ein mittelhoher Stand verleiht Eleganz und ein dazu deutlich sichtbarer Schenkel ist natürlich von Vorteil.
Frohwüchsiges Zwiehuhn
Generell kann man sagen, dass das Barnevelderhuhn für Einsteiger bzw. Zuchtanfänger gut geeignet ist. An seine Stallung bzw. Haltung stellt es keine großartigen Bedingungen. Auch wenn es die Möglichkeit hat und auf einen ausreichend großem Grundstück gehalten wird, sucht es sich sein Futter zum großen Teil selbst. Will man die Tiere nur zum Legen halten, freuen sich diese auch über die einen oder anderen Speisereste aus der heimischen Küche. Mit Legemehl am Morgen und etwas Körnerfutter am Abend sind sie zufrieden. Will man mit der Zucht beginnen reicht eine Stammgröße von 1,4 bis 1,6 Tieren. Man muss lediglich wissen, dass die Tiere keinen Bruttrieb mehr haben und somit ihre Eier nicht selber ausbrüten. Dieses geschieht dann rein im Brutapparat und mittels künstlicher Wärmequelle. Die Eier sind Kunstbrutfest und Schlupfraten von 90-94 % sind keine Seltenheit. Die Bruttemperatur sollte in den ersten Tagen nicht zu kühl sein und um die 37,8 Grad bei 60% Luftfeuchte betragen. Zum Schlupf ist die Temperatur auf 37, 5 Grad abzusenken und die Luftfeuchte auf 80 % zu erhöhen. Nicht erschrecken wenn der Schlupf nicht schon am 19. Tag beginnt - Barnevelderküken schlüpfen immer erst am 21. Bruttag.
Die Fütterung der Küken erfolgt mit handelsüblichem Kükenstartermehl oder kleinerem Presskorn. Zugaben von zerkleinerten Möhren, Brennnesseln und Grünzeug wird sehr gerne aufgenommen und fördert das Wachstum. Es ist ratsam die Tiere am ersten Tag gegen Marek und am 5. Tag gegen Kokzidiose grundzuimmunisieren, sind die heranwachsenden Jungtiere in der 5.-8. Lebenswoche doch für diese Erkrankungen leicht empfänglich. Die Befiederung erfolgt rasch und auf die Wärmequelle kann je nach Witterung und Temperatur nach 4-5 Wochen verzichtet werden. Zum Beringen sollte man die Jungtiere nach Geschlechtern trennen und spätestens zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal nach Ausschlussfehlern selektieren. Der Hahn trägt die Ringgröße 20 und die Henne die Ringgröße 18. Da die Jungtiere sehr frohwüchsig sind und die Hennen bei einer eiweißreichen Fütterung schon Anfang das 5. Monats mit dem Legen beginnen, ist zu empfehlen, die Junghennen mit einem eiweißärmeren Futter zu füttern. Die Junghennen sollten ruhig 6 Monate Zeit haben, um ihren Rumpf und Legebauch in Ruhe auszubilden. Dieses danken sie dann mit wesentlich größeren Eiern. Die Junghähne brauchen 8 Monate bis sie ihre Schönheit mit einem breiten Abschluss und einem schönen abgedeckten Übergang zeigen. Auf Grund ihrer Vorfahren sind Rangkämpfe in der Junghahngruppe nicht selten, hier müssen gegebenenfalls Schritte unternommen werden, dieses zu unterbinden. Bei etwas Licht und Legemehl in den Wintermonaten sind die Barnevelder gute Winterleger, auch bei niedrigen Temperaturen. Auf ein trockenes Stallklima ist zu achten, um Erfrierungen an Kamm und Kehllappen zu vermeiden.
Sechs Farbenschläge sorgen für Abwechslung
Die Barnevelder sind Stand Frühjahr 2015 in den Farbenschlägen braun-schwarzdoppeltgesäumt, braun-blaudoppeltgesäumt, dunkelbraun, schwarz, weiß und blau anerkannt. Die Silber-schwarzdoppeltgesäumten wurden 2014 vorgestellt und fanden 2019 ihre Anerkennung. Seit dieser Zeit finden diese zahlreiche neue Anhänger, gerade unter den weiblichen Interessenten. Der braun-schwarzdoppeltgesäumte Farbenschlag ist dabei der meist verbreitetste. So sind auf den Bundesschauen der letzten Jahre Kollektionen zwischen 60- 100 Tieren zu sehen. Zu den jährlichen Deutschen Barnevelderschauen wurden sogar auch schon einmal 120 Tiere gezeigt.
Auf Rang zwei der Beliebtheit steht der weiße Farbenschlag dicht gefolgt von den Schwarzen. Obwohl auf den Bundesschauen nur kleinere Kollektionen von 10-15 Tieren zu sehen sind, sind diese zu den Hauptsonderschauen immer mit um die rund 40 Tieren stark vertreten. Die Braun-blaudoppeltgesäumten haben auf Grund ihrer Spalterbigkeit und des dadurch höheren Aufwandes einen kleineren, aber festen Züchterkreis, genau wie der schwarze Farbenschlag. Stark rückläufig sind die Farbenschläge dunkelbraun und blau, die wieder mehr Aufmerksamkeit und Züchter suchen.
Blick in den aktuellen Zuchtstand
Heute wird ein rassetypischer Barnevelder maßgeblich durch die Rumpflänge und Rumpfbreite, aber auch von der Schwanzansatzbreite und Abschlussbreite bestimmt. Alles was heute, egal ob Hähne oder Hennen, spitze und schmale Abschlüsse zeigt, hat im Ausstellungskäfig und im Zuchtstamm nichts verloren. So muss der Abschluss breit aus dem Körper kommen, wenn man diesen im seitlichen Profil sieht. Die richtige Breite wird hier durch parallellaufende Steuern gezeigt. Diese Rassemerkmale zeigen die braun-schwarzdoppeltgesäumten wie auch die weißen Barnevelder am besten. Auf die Kopfpunkte wird bei allen Farbenschlägen viel Wert gelegt. Allgemein haben sich aber die schönen breit angesetzten, tief geschnittenen Zacken durchgesetzt. Die Kammfahne soll der Nackenlinie folgen, ohne dabei aufzuliegen. So gibt es in diesem Punkt selten Anlass zu Kritik. Jedoch ist auf faltige und zu lange oder vorn aufgeklappte Kehllappen zu achten, was auch Punktabzüge mit sich bringt. Die Augenfarbe bereitet keine Schwierigkeiten. Sie ist orangerot. Die Ohrlappen werden rot durchblutet verlangt. Tiere, die zu viel Emaille zeigen (nicht zu verwechseln mit Ohrblässe), scheiden für Zucht und Ausstellung aus. Wie schon vorab erwähnt zeigen die braun-schwarzdoppeltgesäumten und weißen Barnevelder die rassigsten Vertreter. Jedoch haben die erstgenannten bei den Hähnen oft Probleme mit einer gut abgedeckten Sattelpartie wie auch zu lockerer Flügelhaltung. Letztere soll fest und waagerecht am Körper getragen werden. Bei einer mangelhaften Übergangsabdeckung liegen oft verschiedene Gründe vor. Diese reichen von noch zu unfertigem Gefieder bis hin zum stark überzogenen und kantigen Übergang. Dieses muss genau analysiert und mit den nötigen Punktabzügen je nach Fall bedacht werden. Bei der Farbe ist auf eine gleiche Hals- und Sattelfarbe zu achten. Rein schwarze wie auch stark unterschiedliche Behangfarben bei den Hähnen sind Fehler und führen zur Note gut. Die Binden- wie auch Brustzeichnung zeigen die führenden Zuchten fast perfekt. Bei den Hennen ist darauf zu achten, dass die Tiere eine breite Feder zeigen, in dem sich Doppelsaum und Zeichnungsfarbe gleichbreit zeigen. Auf einem zu breiten Außensaum wie auch auf ein fehlendes, inneres Zeichnungsfeld sind acht zu geben. Zeigt eine Henne schon einen Dreifachsaum in der Bürzel- und seitlichen Schwanzdeckfeder bleibt dieses unberücksichtigt bei der Bewertung. Dieses Merkmal zeigt die besondere Rassigkeit in diesem Merkmal. Die Lauffarbe der Hähne sollte kompromisslos gelb sein. Bei den Hennen haben sich in den letzten Jahren stark angelaufene Läufe im braun- schwarzdoppeltgesäumten wie auch schwarzen Farbenschlag eingeschlichen, dieses ist je nach Ausprägung mit Punktabzügen zu ahnden. Beim braun-blaudoppeltgesäumten Farbenschlag sind Form und Farbe gleich der der braun-schwarzdoppeltgesäumten Barnevelder zu setzen. Hier gilt es zukünftig auf die richte Grundfarbe zu achten. Wir fordern ein dunkles Taubenblau, einer zu hellen bzw. schon grauweißen Grundfarbe ist entgegenzuwirken. Gleiches gilt für einen zu schwarzen Halsbehang beim Hahn. Bei den Hennen hat sich in den letzten beiden Jahren eine Einfachsäumung in Rücken- und Sattelbereich eingeschlichen. Hier hatten wir schon Hennen gesehen, die bis zum Abschluss hin doppeltgesäumt waren. Dieses gilt es wieder zu erreichen. Bei den silbernen gilt das gleiche wie bei den braun-schwarzdoppeltgesäumten nur mit dem Unterschied, das was bei der Braunen Variante alles Mahagonifarbig ist, ist hier silberweiß gezeichnet. Auf Grund des noch neuen Farbenschlages sind an die Zeichnungsanlagen in Hals und Sattel noch keine so feinen Farbanforderungen zu stellen. Gleiches gilt für die Farbe im Flügeldreieck des Hahnes und der Doppelsäumung bei der Henne im Rücken, Brust und den seitlichen Schwanzdeckfedern. Weiße Kehle oder stark weiß mehlierte Oberköpfe bei den Hennen sind nicht gewünscht und erhalten Punktabzug unter sg 93. Wunderschön sieht natürlich die Farbe der Doppeltgesäumten Farbenschläge der Zwerge, egal ob in schwarz, silber oder blau, aus. Hier gelten die gleichen Farbanforderungen wie bei der Großrasse. Lediglich haben die Zwerge mit beuligen Kammblätter und leichten Kehllappenfalten im Ansatz zu kämpfen. Hier ist schon gute Zuchtarbeit in den letzten Jahren geleistet worden, dies muss sich jetzt in allen Zuchten noch festigen. Nach der Standardänderung 2019 ist die Brustfarbe jetzt mit mehr oder weniger viel brauner Zeichnungsanlage zulässig. Das heißt auch eine rein schwarze Brustfarbe ist zulässig genau auch wie eine reine schwarze, grünglänzende erste Binde. Lediglich stark glattschige, wirkende Brust und Schenkelzeichnung wird mit Punktabzug geahndet. Die schwarzen und weißen Barnevelder haben ihre Höhen und Tiefen schon erlebt. Der typischen Form mit genügend Rumpflänge, volle Unterlinie und der nötigen Abschlussbreite gilt es zukünftig verstärkt Aufmerksamkeit zu schenken. Gleiches gilt auch für die Steuerfederlänge, wenn wir hier elegante Tiere zeigen wollen. Ein noch breiterer Züchterkreis wäre förderlich. Wobei die schwarzen Barnevelder in Typ und Linienführung in den letzten beiden Jahren durch viel Züchterfleiß enorm aufgeholt haben und sehr feine Rassevertreter zeigen. Sattschwarze Farbe mit käfergrünem Glanz wird bei den schwarzen Zwergen gefordert und auch in einer breiten Zuchtbasis gezeigt. Deswegen hat dieser Farbenschlag gerade in den letzten Jahren einen großen Liebhaberkreis gefunden. Auf Grund der Tatsache, dass durch Fehlen der Zeichnung die Zucht doch vermeintlich einfacher ist, werden an Form, Farbe, Kopfpunkte und der Lauffarbe höchste Ansprüche gestellt. Als grobe Fehler wird glanzloses oder mattes Mantelgefieder geahndet. Genauso fehlerhaft sind violette bzw. bronzefarbige Einlagerungen in den Federn des Schwanzes, der Binden oder im Mantel. Zeigt ein Tier sichtbares Sichelweiß bzw. Schilf in den Schwingen, kann dieses nicht mehr als die Note b 90 erhalten. Auch ist darauf zu achten, dass bei den Hähnen die Halsbehangfarbe rein schwarz ist. Jegliche Farbabweichungen werden in diesem Bereich mit der Note g 91 bestraft. Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass in Punkto Lauffarbe auch höchste Maßstäbe gesetzt werden. Beim 1,0 ist eine reine, gelbe Lauffarbe ein Muss, wenn man hier über sg 95 Punkte kommen will. Bei den 0,1 wird eine reine gelbe Lauffarbe gewünscht, wobei einige dunkle Farbeinlagerungen im Fußwurzelbereich zu tolerieren sind. Jedoch ein völlig schwarz angelaufener bzw. über die Hälfte mit vielen Schwarzpigmenten versehener Lauf, lässt keine sg-Note zu. Genauso wie bei den schwarzen werden auch bei den weißen Zwergen höchste Ansprüche an die Form, die Kopfpunkte und die Farbe gestellt. Die Lauf- und Schnabelfarbe wird rein gelb in beiden Geschlechtern gefordert. Die Gefiederfarbe ist Silberweiß, ohne gelben Anflug. Das Gefieder soll, wie auch bei den schwarzen, straff getragen wegen. Unbedingt wichtig ist bei diesem Farbenschlag die Einhaltung der rassetypischen Oberlinie, will man hier den Unterschied zu den Zwerg-New-Hampshire wahren. Es gilt immer: „Der tiefste Punkt in der Rückenlinie befindet sich direkt nach dem Halsbehang und muss vor den Läufen liegen.
Die Dunkelbraunen und Blauen sind derzeit die Sorgenkinder im Sonderverein. Die einst formenstarken Zuchten gibt es nicht mehr. Diese sind ein Opfer der marekschen Lähme geworden. Hier fängt ein sehr kleiner Züchterkreis wieder an, die derzeit gezeigten Tieren in punkto Körpergröße, Rumpflänge, Stand und gleichmäßiger, dunkelbrauner Farbe Schritt für Schritt züchterisch zu verbessern. Hier wird der Weg wohl noch sehr steinig in den nächsten Jahren werden bis wir wiedersagen können, das ist ein perfektes Tier. Die dunkelbraunen Zwerge sind noch ein recht junger Farbenschlag, welche zuletzt aus der Großrasse entstanden sind. Die Mantelgefiederfarbe soll dem Farbton der Zeichnungsfarbe der doppeltgesäumten entsprechen. Die gezeigte Unterart der Columbiazeichnung bringt mit sich, dass Hals, Sattel und Schwingen gezeichnet sind. So ist der Halsbehang bei Hahn und Henne mit einer schwarzen schaftstrichartigen, keinesfalls zu tief in die Feder reichende Zeichnung versehen. Anzustreben ist eine Tropfenzeichung, die bei der Benotung bevorzugt wird. Die Zeichnung soll, im Gegensatz zu anderen columbiafarbenen Rassen (New Hampshire) im ganzen Halsbereich verteilt sein und kann bis zum Kopf reichen. Die Handschwingen werden schwarz mit braunen Farbeinlagerungen gezeigt, wogegen die Armschwingen hälftig schwarz und braun sind. Die Steuerfedern und die Besichelung sind schwarz mit reichlich Grünglanz. Sichtbares weiß in den Hauptsicheln und stark ungleichmäßiges Mantelgefieder, auch schwarze Einlagerungen in diesem Bereich, werden als grober Fehler geahndet. Die kennfarbigen Zwerge hoffen noch auf ihren großen Durchbruch. Gerade durch die zahlreichen Einkreuzungen unterschiedlichster Rassen seit der Anerkennung 1988, um die gewünschte Form zu festigen, ist die Streuung in diesem Farbenschlag in Form und Farbe noch sehr groß. Um die gewünschten Rassetiere zur Schau zu bekommen, müssen noch viele Tiere aufgezogen und hart selektiert werden, um das gesteckte Zuchtziel zu erreichen. Der Hahn ist auf Brust, Bauch, Schenkel, Schwingen und Schwanz sowie im Untergefieder grau gesperbert. Der Halsbehang wird rötlich gelb, mit grauen Schaftstrichen und weißgrauer Querstreifung gefordert. Der Sattelbehang wird in der Farbe etwas goldiger als der Halsbehang gefordert und zeigt die gleichen Zeichnungsanlagen wie der Halsbehang. In Rücken, Schultern und Flügeldecken wird ein goldroter Ton mit angedeuteter Sperberung angestrebt. Armschwingen sind innen grau und außen gelbweiß gewellt. Die Steuerfedern sind wie das Bauch und Schenkel-Flankengefieder grau gesperbert. Die Henne zeigt, wie die kennfarbigen Italiener, eine rebhuhnfarbige Grundfarbe mit feiner Rieselung, grau gesperberte Zeichnung mit leichter Flockung. Leichter Rost ist gestattet. In der Halsbehangfarbe ist ein grauer Schaftstrich im goldfarbigen Grundton verankert.Jede Feder zeigt eine grau-weiße Quersteifung. Die Brust ist lachsfarbig. Die Handschwingen sind dunkelgraubraun mit schwarzer Rieselung, wogegen die Armschwingen reinbraun mit schwarzer Rieselung gezeigt werden. Bauch, Schenkel, Flanken und das Schwanzgefieder sind graubraun mit angedeuteter Sperberung. Hier ist noch viel Zuchtarbeit zu leisten, wobei bei allen Überlegungen der deutliche Barnevelder-Typ im Vordergrund stehen sollte.
Rühriger Sonderverein
Der Sonderverein führt derzeit 140 aktive Züchter in seinen Reihen, die sich mit der Zucht von Barneveldern beschäftigen. Auch der Austausch mit den holländischen Züchtern wird seit mehreren Jahren stark gefördert. Eine Beteiligung von deutschen Züchtern auf holländischen Schauen und umgekehrt fördert die Zuchtarbeit in beiden Ländern ungemein. Auf der SV eigenen Homepage www.sv-barnevelder.de können jederzeit umfangreiche Infos zur Rasse, über die SV-Arbeit und Züchterkontakte eingesehen werden.
Nähere Informationen erteilt ihnen auch der
1. Vorsitzende des Sondervereins Manfred Müller, Lindenstr. 6, 57334 Bad Laasphe, Tel 02752/ 507841.
Martin Backert 2. Vorsitzender des SV